Collect moments not things

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Puuuuh… Gar nicht so einfach. Ich umgebe mich gerne mit diesen ganzen schönen Dingen. Da fällt es mir schwer, diese nicht auch zu sammeln. Angucken im Laden reicht halt nicht. Und nur einmal festhalten und streicheln geht eben auch nicht. Meistens müssen schöne Dinge mit.
Ob auf dem Flohmarkt oder im Städtchen oder achja, in diesem bösen Web. Es gibt aber auch einfach viel zu viel Verführung da draußen.

Mein Dasein als Planermädchen macht das mit dem nicht kaufen auch nicht gerade leichter. Es gibt überall so hübschen Papierkram und Planer und Washi. Da fällt mir ein, im Warenkorb bei Dawanda sind noch so 2 bis 20 Dinge, die ich schön finde. Gleich mal nachgucken… Und zack, da hänge ich schon wieder drin, im Dinge haben wollen. Es ist ja nicht so, als hätte ich nicht schon genug davon. Ich umgebe mich eben so gerne mit schönen Dingen, weil sie mir Freude bereiten.

Freude bereiten auch Momente im Leben. Diese Momente, die schön, einzigartig, besonders, erfüllend, glücklich machend sind. Wichtig dafür wäre dann nur, dass wir diese auch wahrnehmen. Der Moment, in dem wir einfach nur für fünf Minuten in der Sonne sitzen und die Wärme unsere Haut berührt. Der Moment, in dem wir zum ersten Mal im Jahr einen Eisbecher genießen. Der Moment, in dem wir Meereswellen rauschen hören. Solche Momente sind kostbar. Und dennoch lassen wir sie viel zu oft an uns vorbei ziehen. Da haben wir keine Zeit, um die Sonnenstrahlen auch nur für zwei Minuten zu fühlen, weil wir von einem Termin zum nächsten hetzen, oder wir hören die Wellen nicht rauschen (okay, zugegeben in der Stadt ist das jetzt auch etwas schwierig), weil wir uns Musik auf die Ohren legen.

Um Momente zu sammeln, müssen wir sie auch als solche wahrnehmen. Hierin liegt die Kunst: Innehalten, wahrnehmen, genießen. Und dann: sammeln. Als Erinnerung, die schön, einzigartig, besonders und glücklich machend ist. Und schwupps hast du einen Moment gesammelt. Gar nicht so schwer, oder? Versuch es doch einfach mal. Gehe 15 Minuten früher zur Arbeit und genieße auf dem Weg dorthin in diesem kleinen Café, wo du schon immer einmal hineinwolltest, einen Latte Macchiato. Halte kurz inne und genieße den Moment. Ich bin mir sicher: Dieser Moment gehört ganz alleine dir und bestimmt sammelst du ihn.

Und was machen wir jetzt mit all den schönen Dingen? Wenn sie uns wirklich glücklich machen, behalten. Denn auch der Kauf einer Ankertasse in einem kleinen Lädchen an der Strandpromenade im letzten Urlaub, kann an einen Moment erinnern. Einen Moment, den wir gesammelt haben, und der uns glücklich macht, wenn wir unseren Kaffee aus dieser Ankertasse trinken.

Flieg ins Glück.

Daniela

Ich freue mich, wenn du mir verrätst: Welcher war dein letzter gesammelter Moment?

 

3 comments

  1. Doro says:

    Ich sammle gerade einen Moment. Wir haben einen anstrengenden Workshop hinter uns und nachdem alle die (wunderschöne) Arbeitststätte verlassen haben, sitze ich noch auf der Terrasse, habe mir was zu trinken bestellt und genieße nun mein „allein-sein“.

    Ich liebe es ein bisschen für mich zu sein, Stille.. Einfach Ruhe. Ach ja 🙂

  2. Nadja says:

    Liebe Daniela,
    Momente zu sammeln gerade im stressigen Berufsleben ist schwierig weil man sich die Zeit nicht gönnt inne zu halten. Mit unserer Tochter hat sich die „Zeit“ total verändert. Kleine Kinder kennen es nicht wenn es eilig ist, sie bleiben stehen und beobachten die kleine Schnecke auf dem Weg. Durch meine Maus habe ich gelernt die Momente zu genießen und vieles noch mal neu zu sehen. Sie zeigt mir jeden Tag das Vogelnest an unserem Haus und ich genieße den Anblick ihrer strahlenden Augen. Gestern Abend saß ich in unserem Strandkorb auf der Terrasse. Eigentlich hätte ich den Sand in die Sandkiste zurück fegen müssen und das Unkraut zupfen und und und. Aber ich habe mit einem Tee gemütlich gesessen und einfach die Stille und die Natur genossen. Wobei wir dann auch gleich wieder beim Thema „embrace imperfection“ wären. Was ich eigentlich sagen will ist,dass man durch Kinder gezwungen wird die Momente wieder wahr zu nehmen und das ist ein Geschenk was man sich auch später bewahren sollte.
    Liebe Grüße,
    Nadja

    • Libellenglück says:

      Liebe Nadja,
      vielen lieben Dank für deinen Einblick in den gestrigen Moment. Ich muss zugeben, dass ich einen kleinen angenehmen Schauer gespürt habe, als ich deinen Text las. Es ist schön zu lesen, dass du genau das getan hast, was uns oftmals im stressigen (Berufs)Alltag so schwer fällt. Zeit nehmen, innehalten. Wie toll, dass dich dein kleiner Sonnenschein zum Beispiel durch das Zeigen des Vogelnests daran erinnert, wie schön es sein kann, ohne einen Gedanken an das Gleich, die nächste Stunde oder den nächsten Tag, den Moment zu erleben. Kinder wissen eben wie es geht, ohne das Wissen zu haben, was es für uns Erwachsene bedeutet. Auch sehr schön, dass du in deinem Moment gestern Abend sogar noch das perfekt Unperfekte genießen konntest. Ich wünsche dir noch ganz viele solcher zauberhaften Momente. Ganz liebe Grüße an dich! Daniela

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